29. Januar 2015 – Zu den Facebook AGBs
Zu der AGB Änderung von Facebook ein kleiner Gedanke: Ich habe jahrelang Public Relations für eine Informatikfirma praktiziert. Und ich habe dabei viel gelernt, zum Beispiel dass es besser ist, viel zu kommunizieren, um in dem Wust an “Informationen” etwas verschwinden zu lassen, als zu versuchen, KEINE Spuren zu hinterlassen, denn irgendetwas bleibt und dieses wenige ist dann quasi sehr sehr sichtbar. Und so haben wir z.B. irgendwelche lästigen Pflichtankündigungen (Layoffs, Pflichtbilanzierungen der deutschen GmbH, bei denen ein guter Wirtschaftsjournalist die Gewinnverschiebungen hätte sehen können (die meisten sind zum Glück immer noch zu doof) und so weiter) dann untergeschoben, wenns grad passend war und andere Dinge in eine news-arme Zeit gelegt, wenn es einem wichtig war. Es gab sogar einen Kalender der Kadenz bestimmter Nachrichten – Dienstag war der Tag des Division-“Junk”, wenn man so sagen darf. Quarterly Earnings waren immer Dienstagabends am dritten Dienstag im Folgequartal, ausser, wenn’s halt blöd lief. Perfekt orchestrierte Berieselung… eine geölte Maschine.
Man kann es auch so – sehr plakativ – vergleichen: Der Hund meiner Mutter, die übrigens heute einen schönen Geburtstag gefeiert hat, furzt. Gewaltig. 14-jährige Jack-Russle-Terrier-Flatulenz, if you understand. Wenn sonst keine Gerüche im Haus rumschwirren, riecht es übelst nach diesem Hund namens Peppi. Ich habe bekanntlich auch einen Hund und meine Strategie bei den Ausgasungen Lenny Huskydog ist: lüften. Wirkt, ist aber anfangs painful. Die Strategie meiner Mutter ist ausgefeilter: Parfümieren. Und sie hat recht (wie so oft): Denn wenn man einen Rosenduft gegensprüht, riecht das Ganze irgendwie wie Rosengarten, ja, es verbindet sich fast
schon zu einer harmonischen Note. Nun werde ich wohl eine Hybridstrategie zur Flatulenz von Lenny Huskydog aufstellen und dann halt zwischendurch das Haus mit Beifuss-Essenzen ausräuchern. Der Huskyfurz hat dann keine Chance.
Und ebenso so verhält es sich mit Daten z.B. bei Facebook. Das wirklich wichtige ist schon auch dabei, wird aber nur von denjenigen wahrgenommnen, die dafür die Nase entwickelt haben. Wirklich gute Freunde. Und “Big Data” wird davon lange weit weg sein, so sind bei mir halt 250 Bücher als “Besondere Lieblingsbücher” notiert, ebenso viel Kino und Musik und ich war auch schon überall auf dem Globus (sowieso), eine Reise mehr oder weniger nach Timbuktu fällt dann nimmer auf. Und halt viele Hundebilder und sonstige Trivia. Dagegen: hütet euch, wenn mal Eure Datenspur aus VERSEHEN etwas aufzeichnet, weil z.B. “Freunde” von Euch euch markieren, oder ein Instagram-Post euch verrät und ihr ansonsten “clean” seid. Dann seid ihr so sichtbar wie ein bunter Hund in der grauen Einöde von Örlikon.
So übrigens sollte man sich auch mit Kreditkartendaten oder bei Käufen bei Amazon verhalten, die übrigens – watch the AGBs – ALLE aggregiert werden, inzwischen und Eurem Profil dankbar zugefügt werden, ob ihr wollt oder nicht.