Einer meiner lustigen Besuche, festgehalten mit der Kamera: Im August 2011 war ich beim UNHCR in Genf und ihrer eigentlich recht fähigen IT Chefin Naginder Dhanoa, um ihnen ein vernünftiges, cloudbasiertes IT-System für ihre Flüchtlingscamps zu verhökern. Denn man darf nicht vergessen, die Camps müssen schnell entstehen, die IT muß sofort sitzen, eigentlich tablet-based oder mit Laptops, die alle zentral über Satellit/Internet wie auch immer verbunden sein müßten. Die bedürftigen Flüchtlinge müßten sofort registriert werden, nur einmal, nicht dreimal, denn ansonsten stimmen die Essenpakete und so weiter natürlich nicht, manche hungern sonst, manche machen einen Reibach. Müßten, wohl gemerkt.
Durch eine zentralisierte Cloudanbindung wären diverse Probleme gelöst, unter anderem der Diebstahl von IT Equipment in diesen Camps in nicht unbeträchtlichem Umgang, Wartung und natürlich das Backoffice-Thema. Denn je weniger dort vor Ort getan werden MUSS umso besser. Die Dame hat es verstanden, sagte “Großartig!” und dann geschah lange … nichts, gar nichts. Man studierte, diskutierte und zerredete alles.
Natürlich wurde das Ganze dann wegen “Sicherheitsbedenken” zerredet, und man ließ sich lieber dann die proprietären Serversysteme weiterhin von den edlen Flüchtlingen klauen, so daß die wirklich Bedürftigen für die Registrierung teilweise wochenlang warten dürfen, bevor sie rein kommen können. Ist so viel ich weiß leider immer noch so. Und es war einer der Punkte für die Krise 2015. Die Dame ist so viel ich weiß nun auf der Suche nach einer Rolle als Chief Information Officer für einer größere Bank in London. Ist stressfreier als sich mit einem kommunistischen Haufen von Halbtrotteln abzumühen.
Um es ganz klar zu sagen: Wäre das UNHCR nicht so desorganisiert, hätten sie eine vernünftige, cloudbasierte IT Infrastruktur in ihren Lagern, würde der Menschheit seit spätestens 2015 sehr viel Leid erspart geblieben sein.