vonGammCom Global Revue – Issue #20 – FANG und Tesla vor dem Crash, IT Projekte weniger komplex, Bring your Tablet to School

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March 21 · Issue #20 · View online

Executive Services, Outsourcing, Strategy, People, Politics, Business – vonGammCom Global Institute for Change, http://von-gamm.com

Die FANG-Blase beginnt zu platzen. FANG? Ja, Facebook, Amazon, Netflix und Google. Facebook ist gestern um 7% eingebrochen, heißt es, weil eine Firma 5 Millionen öffentliche Profile abgegriffen haben soll. Das ist nichts. Gehen Sie mal zu irgendeinem Persönlichkeitstests von de.nametests.com – dort werden Sie abgefischt ohne Ende und dürfen auch immer gleich ihre Freundelisten mit preisgeben. Die Zahl der Profile die dieser Werbevermarkter inzwischen gesammelt hat geht wahrscheinlich in die Hunderte Millionen.  Insofern nichts Neues. Interessant ist eher, wenn man die ganzen Daten miteinander verknüpft und daraus dann einen Social Score abbildet, alles zusammen: Datingportale, Kontoinformation, Schuldenregister, Verkehrssünden, die falsche oder richtige Meinung, das brave Mitlaufen zur richtigen Demonstration die die Koalition der Aufrichtigen aufgsetzt hat… China ist dort Vorreiter. Das hört sich erstmal ganz toll an: Bonuspunkte wenn man das Richtige tut, doch wer bestimmt was das Richtige ist? Denken Sie sich da mal ein paar Szenarios aus.
Tesla, Tesla, Tesla. Ja, klar, Elon Musk schießt eine Rakete in den Weltraum und alle jubeln. Das ist auch nicht viel anders als wenn jetzt Sie einen Kracher zu Silvester steigen lassen würden, es ist bloß etwas mehr in Szene gesetzt. Der Securities and Exchange Commission, der SEC, geht Elon Musk gelinde gesagt langsam auf die Nerven. Denn so ist die Perzeption inzwischen: Musk erzählt Märchen und prellt die Anleger und Kunden um ihr Sauerverdientes. Inzwischen ist Tesla an der Börse mehr wert als General Motors und die Substanz ist recht bescheiden. Meiner Ansicht nach wird dieser “Wert” dahinschmelzen und dann zieht das die ganze Tech-Branche mit runter. Hinter den Kulissen geschehen übrigens bei der SEC bereits einige Vorarbeiten und das hat auch nichts damit zu tun ob Elon Musk nun konservativ, liberal oder sonstwas ist, er liefert nicht. Und das ödet an. Er sollte sich eher auf Ideen beschränken als auf die Exekution derer und das wirklich anderen überlassen, vielleicht Daimler. Denn wo Elon wiederum recht hat ist bei vielen Ideen: So argumentierte er, daß künstliche Intelligenz inzwischen durchaus ernstzunehmen ist und damit gefährlich. Ein Beispiel ist bei der Interpretation von Handelsverträgen. Gut geschriebene Verträge sind eigentlich logische Konstrukte, die sauber Eventualitäten im Vertragswesen abdecken, “was ist wenn…?”. Und das läßt sich sehr gut mit künstlicher Intelligenz entschlüsseln und rekodifizieren.

Vor zwei Wochen fand ich dieses sehr spannende Video von meiner Alma Mater, der TU München: Hier wird sich die Frage gestellt, wie tragfähig denn alte Brücken seien. In der Zwischenzeit ist in Florida eine frische Brücke “einfach so” zusammengestürzt. Sehr wahrscheinlich deshalb weil keiner vernünftig kontrolliert hat ob die Durchführung sachgerecht war. Und da wird inzwischen häufig geschlampt. Und nein, nicht nur in den USA, sondern überall, siehe Berliner Flughafen. Handwerker hingegen dürfen sich für Kleinaufträge bei Behörden durch seitenlange Ausschreibungen quälen, wir haben ein Beispiel beigelegt – außer: es geht um “große Aufgaben”. Da wird dann geklotzt, nicht gekleckert.

Kommen wir auf IT Projekte zurück, da ist es noch schlimmer: Würden Bauprojekte so durchgeführt werden wie immer noch IT Projekte wären unsere Städte Geisterstädte und Ruinen, zwischen bröckelnden einstürzenden Neubauten hat es dann Altbauten, die immer wieder erweitert werden und auf schwachem Fundament mit Türmchen und Brücken verziert werden. Die Gartner Grup – und nicht nur die – meint: es ist nicht die Governance, die schwach ist sondern die Stringenz in der Durchführung und die viel zu starke Komplexität. Kann ich unterstreichen, vor allem weil dauernd während des Baus “nachgebessert” wird und Sonderwünsche entstehen, die dann im laufenden Bau des IT Projekts, der Software, verwirklicht werden müssen.
In der Schweiz droht Ungemach im Bankenbereich: Die Raiffeisenbank ist leider wohl doch nicht so stabil wie ihr früherer Chef Pierin Vincenz das immer glauben machen wollte. Nun ist er in Untersuchungshaft, wegen Verdunkelungsgefahr. Ein tiefer Fall, aber wer sich das Ganze über längere Zeit angeschaut hat, hat sich schon die Frage stellen müssen wie Raiffeisen in St. Gallen zu Glaspalästen und Private-Banking-Multimillionensoftwareprojekten gekommen ist in einem Geschäft wo sich vergleichsweise wenig verdienen läßt: Immobilienkrediten. Nun, wir werden es erleben, und so auch die zwei Millionen Genossen der Schweizer Raiffeisen, die mithaften dürfen.
Klingelt’s? Wahrscheinlich zu spät, wenn Sie so einen hübschen alten Radiowecker haben oder eine Backofenuhr. Die geht nach weil die Netzfrequenz zu niedrig ist, ein Anzeichen für Unterversorgung im europäischen Elektrizitätsnetz. Es soll an einer Elektrizitätsgesellschaft im Kosovo liegen, die mehrere Gigawattstunden zu viel Strom aus dem Netz gezogen hat und dieses nun wieder zurückpumpen muss. Hoffen wir mal, daß es nur daran liegt, oder ist das der Anfang vom Ende einer stabilen Energieversorgung? Ich kenne Unternehmer, die inzwischen verstärkt über Notstromaggregate nachdenken, denn sie können sich nicht mehr auf saubere Versorgung verlassen “als wie auch schon”.

Haben Sie auch so einen Chinakracher als Telefon? Wenn ja, dann mag es sein, daß Sie nicht nur Crapware aufgespielt bekommen haben sondern sogar Malware, das ihre Daten abschnorchelt. Bei mehr als 40 Telefonen diverser chinesischer Marken ist solch Software installiert und belauscht Sie fröhlich. Aber nicht nur da: Auch diverse Router sind mit Malware infiziert und die spielt dann auf Ihren Windows-Rechner eine .DLL Datei auf und übermittelt dann auch fröhlich ihre Daten, wahrscheinlich an Regierungscomputer. Der Infektionsvektor scheint dort eher aus Afrika zu sein, aber das macht nichts. In Nordkorea soll es ja noch aufgrund der Robustheit des Internet helfen einfach kurz mal den Stecker zu ziehen, oder wie ein Kunde von mir mal sagte: “Ein Reboot tut immer gut.”
Die deutsche Bundesregierung ist ein knappes halbes Jahr nach den Wahlen nun also im Amt und manch einer meinte daß es ohne ihr ja auch ganz gut gegangen sei. Das stellt dann die Frage, wieviel Regierung es überhaupt braucht. Für den “Digitalpakt” in der Bildung jedenfalls braucht es recht wenig Regierung scheint es, denn die Kinder mögen ja bitte ihre Tablet-Computer selbst mitbringen. Fragt sich wer das dann wieder gleich zahlen soll, denn so ein Tablet-Computer kostet mal schnell 300 Euro. Ob das Ganze dann überhaupt ausgereift ist und Schulen eine vernünftige Software für die jeweiligen Tablets haben steht auf einem anderen Blatt. Ich kann mich noch an das Sprachlabor bei mir im Gymnasium erinnern, das irgendwann komplett zerlegt und zerzaust war, die Bandmaschinen waren kaputt und benutzt hat es keiner, es konnte auch kaum jemand benutzen. Aber pro Platz hat das etwa 2000 Mark gekostet, in den 80er Jahren viel Geld. Ein Tablet alleine macht auch noch keinen Frühling, die Einbettung in ein Gesamtkonzept ist nicht da. Aber Hauptsache “Digitalpakt”, hallo – wo gibt es das Zeug was ihr da in Berlin raucht? Am Flughafen? Okay.

Apropos: Gerade war mal wieder der sogenannte “Equal Pay Day”. Der besagt, daß Frauen ja so viel weniger Geld verdienen als Männer. Ich sage: Der Equal Pay Day erinnert Frauen daran wieviel sie verdienen könnten wenn sie nur richtig arbeiten würden, d.h. sich Jobs suchen die eben vernünftig bezahlt sind und nicht nur “ihrer Leidenschaft folgen”, so wie einem oft eingeredet wird. Für Unternehmer wäre es ja eigentlich ein super Geschäft, mehr Frauen einzustellen – sie verdienen ja weniger Geld – um bis zu 20% heißt es – und schwuppdiwupp könnte man den Gewinn deutlich erhöhen. Bei einer typischen Gewinnmarge von 10% – das ist eh schon sehr gut – und einer Lohnkostenquote von 40-50% wäre da eine Gewinnverdoppelung nur durch die Aufnahme von Frauen sofort erreicht! Ich möchte es mal aus der Praxis berichten: Bei Lohnerhöhungsrunden war ich angehalten, den männlichen, aufstrebenden Mitarbeitern zu kommunizieren daß “ja jetzt mal die Frauen dran wären” und damit ließen sich schon die einen oder anderen abspeisen – und die Frauen haben oftmals eher passiv darauf gewartet daß es eine Lohnerhöhung gab. Gab es natürlich nicht, außer für sehr aggressive Damen und dort waren die Saläre oft deutlich über denen der Männer, so meine persönlicher Forensikerkenntnis nach Durchsicht der Salärentwicklungslisten von mehreren Betrieben mit mehr als 2000 Mitarbeitern. Und aus meiner eigenen Praxis muß ich leider bestätigen: Bei Beförderungen hatten wir selbstverständlich darauf zu achten, möglichst die Frauenquote einzuhalten bzw. auf Beförderungen von Frauen zu achten, Qualifikation hin oder her – im Endeffekt war es so, daß Männer deutlich höhere Anforderungen zu erfüllen hatten als Frauen. Manch fleißiger und intelligenter Mensch mag daher inzwischen einen  großen Bogen um Bereiche machen, in denen Identitätspolitik gleich welcher Art gefördert wird, da sich dort die weniger Fleißigen durch Gruppenzugehörigkeit nach oben “beanspruchen” können, mit der Folge daß diese Bereiche inzwischen qualitativ auszehren, um es milde auszudrücken. Der Fall Südafrika mag da als spannendes Beispiel dienen, welches in Business Schools in 20 Jahren vielleicht unvoreingenommen durchgenommen werden kann.

Zuletzt: Wurde hier der Bock zum Gärtner gemacht? Wichtige Meldungen gehen gerne unter, weil die Brisanz übersehen wird. Das Ziel des neuen deutschen Bundesfinanzministers Olaf Scholz, den Plänen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und EU Ratspräsidenten Jean-Claude Juncker nachzukommen, nicht nur mehr deutsches Geld nach Brüssel und im Endeffekt nach Paris zu überweisen, sondern die Vergemeinschaftung der Schulden im Euro-Raum und die Öffnung der Einlagensicherung deutscher Banken für überschuldete Banken in Südeuropa zu öffnen, wird in einer diskreten Personalie zementiert: Dr. Jörg Kukies von Goldman Sachs soll sich künftig in der Regierung um Finanzmärkte und die Europapolitik kümmern. Herr Kukies war bis vor einiger Zeit “Managing Director, Structured Products”, das sind die Dinger, die Warren Buffet als Financial Weapons of Mass Destruction betitelt hat. Schon die Zusammenstellung Finanzmärkte und die Europapolitik sollte die Alarmglocken schrillen lassen, um so lauter, wenn man weiß, daß der EZB Direktor Mario Draghi von Goldman Sachs kommt und Goldman Sachs u.a. den Griechen half, die Bilanz so zu gestalten, dass sie in den Euro aufgenommen werden. Die EZB gibt bis heute die Akten nicht heraus, die diesen Prozess dokumentieren und Auskunft über Herrn Draghis Beteiligung geben. Wir reden hier von einer existentiellen Tatsache, die wieder einmal unterschätzt wird, weil es um “langweilige” Fiskalpolitik geht – hier wird aber über die Zukunft entschieden, auch übrigens über Renten und Krankenversicherung. Über den Sozialstaat. Über die Ausplünderung des Landes? Wer finanziert wen?
Fasten your seat belts.

vonGammCom Global Revue #20, 20. März 2018 - YouTubevonGammCom Global Revue #20, 20. März 2018 – YouTube

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